Ja, es ist ein Klischee. Und den Mann, um den es geht, begleitet es sicher seit etlichen Jahrzehnten.
Aber die Lust, es noch einmal in Gebrauch zu nehmen, drängt sich dermaßen auf. Und außerdem ist es ja mit einer durch und durch positiven Nachricht verbunden.Also, der Schlagzeuger Dirk Achim Dhonau, geboren 1960 in Duisburg, mithin an Rhein & Ruhr, wird an der Elbe mit dem Hamburger Jazzpreis 2023 ausgezeichnet.
Er ist dotiert mit satten 10.000 Euro, wird zum neunten Male vergeben und wurde 2007 von der Dr. E.A.Langer Stiftung begründet. Gastgeber der Preisverleihung ist das Elbjazz Festival.
In der siebenköpfigen Jury befindet sich auch der local heroe der Hamburger Szene, der Saxofonist Gabriel Coburger, ein früherer HH Preisträger.
Es mag dem Hochsitz der Kölner Jazzszene geschuldet sein (zumal, wenn am selben Tag die cologne jazzweek 2023 ihr Programm vorstellt), und einer damit einhergehenden Hochnäsigkeit, dass sich zu den Namen aus dem Norden nicht sogleich präzise Bilder einstellen wollen.
Vielleicht ließe sich aber auch ein über-lokaler Schuldiger heranziehen, der deutsche Föderalismus, der auf unerforschten Pfaden dafür sorgt, dass der Rest des Landes mit Preisträgern jenseits der großen Auszeichnungen (Albert Mangelsdorff Preis, Deutscher Jazzpreis, SWR Jazzpreis) gelegentlich nicht allzuviel anfangen kann.
Und es ist keine Institution in Sicht, die diesen unspektakulären Missstand abstellen könnte. Oder?
JC jedenfalls gratuliert dem HH-Jazzpreisträger mit einem Foto des Kölner Fotografen Gerhard Richter.
erstellt: 24.04.23
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