CHARLIE HUNTER & BOBBY PREVITE feat GREG OSBY Groundtruther *
1. North Pole (Hunter, Previte, Osby), 2. 40th Parallel, 3. Artic Circle, 4. Horse Latitudes North, 5. Tropic of Cancer, 6. Equator, 7. Tropic of Capricorn, 8. Horse Latitudes North, 9. Tropic of Calms, 10. Antarctic Circle, 11.South Pole 4:10
Charlie Hunter - g, Bobby Previte- dr, Greg Osby - as
rec. ?/2004
Rough Trade/Thirsty Ear THI 57150.2
Jetzt taucht allen Ernstes eine Studioproduktion von a) auf, um diesen Schrott für die Ewigkeit zu konservieren.
Es ist die erste Produktion, die in JNE nicht bis zum Ende gehört wurde...nach track 6 konnte ich nicht mehr: Osbys Alt klingt schon wieder wie aus einem Blumenkübel. Nun wissen wir derlei Signale unter bestimmten Umständen (TripHop!) als besondere Kunstgriffe zu schätzen, vorausgesetzt die Töne liessen sich zu einer Form reihen, noch dazu von einem nicht gänzlich unrenommierten Saxophonisten. Ein so zielloses Getute selbst aus seinem Proberaum käme einer (Eigen)Rufschädigung gleich.
Hier klingt´sund wirkt´s so grottig, dass man mit diesem und mit etlichen anderen tracks wahrscheinlich jeden blindfold test gewänne, vielleicht sogar gegen den Urheber selbst. Wäre Osby nicht Osby...so what! Hier aber zerdeppert einer der grössten Konzeptionalisten des gegenwärtigen Jazz seinen Ruf als Instrumentalist!
Ein Charlie Hunter verfügt über viel zu wenig Fallhöhe, er mag weiterlärmen wie er will. Aber den zahlreichen friends of Bobby Previte, die in ihn immer wieder einen Grossen seiner Gattung zu erkennen meinen, sei dieses Album empfohlen. Wäre er wirklich jener, für den ihn seine Anhänger halten - lange müsste er Busse tun, um dieses Sündenregister zu tilgen.
Aber er merkt´s halt nicht...und kündet, pardon: droht die Auswalzung dieser Produktion zu einer Trilogie an.
"What you hear is played 99% live - and 100 % improvised".
Beten wir, dass den Skeptiker der Improvisation dieses opus nie an die Ohren dringt.
©Michael Rüsenberg, 2004, Alle Rechte vorbehalten