JEFF BECK Performing this Week - Live at Ronnie Scotts DVD ********

01. Beck´s Bolero (Jimmy Page), 02. Eternity´s Breath (McLaughlin), 03. Stratus (Cobham), 04. Cause we´ve ended as Lovers (Stevie Wonder) 05. Behind the Veil (Hymas), 06. You never know (Jan Hammer), 07. Nadia (Sawthney), 08. Blast from the East (Hymas), 09. Led Boots (Middleton), 10. Angel Footsteps (Hymas, Beck), 11. People get ready (Curtis Mayfield), 12. Scatterbrain (Beck, Middleton), 13. Goodbye Pork Pie Hat/Brush with the Blues (Mingus/Beck, Hymas), 14. Space Boogie (Hymas, Simon Phillips), 15. Blanket (Heap, Akinrinlola), 16. Big Block (Beck, Bozzio, Hymas), 17. A Day in the Life (Lennon, McCartney), 18. Little brown Bird (Muddy Waters), 19. You need Love (Willie Dixon), 20. Rollin´and tumblin´(McKinley Morganfield), 21. Where were you (Beck, Bozzio, Hymas)

Jeff Beck
- g, Vinnie Colaiuta - dr, Jason Rebello - keyb, Tal Wilkenfeld - bg
Joss Stone - voc (11), Imogen Heap (15, 20), Eric Clapton - g, voc (18, 19)

rec 26.11.-01.12.2007
Eagle Records EREDV723GV; LC 12303

Etliche Stücke stehen seit Wochen auf YouTube, 3Sat hat zweimal ganze Strecken aus der Produktion gesendet - der Mehrwert dieser DVD gegenüber der CD (die ausschließlich Instrumentals enthält), sollte man annehmen, hält sich also in Grenzen.
Zumal, wenn man die Gesangsbeiträge schon rein quantitativ nicht für zentral erachtet ... nichts gegen die Sängerinnen, nichts gegen das gelungene Blues-
dejavu mit Eric Clapton.
Nicht zu verachten freilich ist der Wert des
Interviews mit Jeff Beck unter den bonus tracks der DVD: die deutsche Untertitelung ist teilweise lachhaft, erstaunlich aber der immense Respekt dieses Gitarren-Heroen, der sich hinter keinem Jazzmusiker zu verstecken braucht, vor der Institution "Ronnie Scotts Club". Hier hat er Jan Hammer bei Elvin Jones erlebt, hier ergibt sich für ihn ein enormer Aufwand an Konzentration schon durch die engen Maße der Bühne, dass man ihm hier "auf die Schnürsenkel" schauen, dass er sich nicht - wie sonst üblich - hinter einem 3-Meter-Sicherheitsabstand zum Publikum "verstecken" kann und anfangs fürchtete, "Tal (Wilkenfeld) mit dem Gitarrenhals die Zähne auszuschlagen."
In der Tat, wer je den Beschlag, gennant "dressing room", bei Ronnie´s in Augenschein nehmen durfte, mag kaum glauben, dass ein solcher Star sich damit abgefunden und Jimmmy Page darin empfangen hat (unter den Besuchern waren auch Robert Plant und Jon Bon Jovi.)
Ronnie´s erwies sich für den bedeutendsten unter den lebenden Rockgitarristen sprituell und räumlich als derart kontaminiertes Gelände, dermaßen fern seiner jahrzehntelangen Routine, dass er der eigenen Leistung dortselbst erst dann Glauben schenken mochte, nachdem die ersten Konzert-Kritiken veröffentlicht worden waren.
Und obgleich also öffentliche und subjektive Wertung dieser 6 Tage in London´s Frith Street kongruent auf "Triumph" hinausliefen, würde er ein solches Engagement nicht noch einmal antreten: "Man soll es so lassen."
Damit können wir leben, vor allem dank der exzellenten Regie durch
Barry Dood, die eben doch einen erheblichen Mehrwert schafft. Viele, nicht alle Fragen über Becks Gitarren-Technik und -Ästhetik, lassen sich durch Augenschein beantworten: das wahnsinnige tapping, die Bottleneck-Technik ("Angel") - ledliglich der Blick auf die "Tretminen" (die am Boden liegenden Effektgeräte) bleibt weitgehend verborgen. Soviel aber ist klar: Jeff Beck setzt weitaus weniger devices ein als seine Kollegen, aber er seine unvergleichliche Kunst besteht eben doch nicht nur aus Handarbeit.

erstellt: 15.05.09

©Michael Rüsenberg, 2009 Alle Rechte vorbehalten