„Jazz muss sein. In Frankfurt zumal. Ohne Swing und Ragtime, Boogie-Woogie, Bebop und Cool hätte die Stadt, trotz ihrer imposanten Skyline, auch nicht den Ruf verdient, eine europäische Dependance von New York zu sein. Mainhattan funktioniert nur mit Off-Beat, Blue Notes und Saxophon-Battle“.
Was sprachlich vermuten könnte im Nachlass von Lia Wöhr („Wo küsst ein Mann die Kellnerin? Nur im Blauen Bock!“) oder auf den gedankenarmen Seiten des Stadt-Marketing, stammt - fasten seat belts - aus dem lokalen Kulturteil der FAZ (26.10.22).
Aus dem Spoiler (jetzt reden wir auch schon so) für das 53. Deutsche Jazzfestival, Überschrift „Musikalische Grünschnäbel und alte Hasen“ (Favoriten aus dem Jugendwort des Jahres 1921).
Niemals, wirklich niemals darf eine solche Vorschau verzichten, an „Pioniertaten allesamt“ zu erinnern, als da sind: Carlo Bohländers Jazzkeller, der Frankfurter Hot Club sowie das Festival - das wie alt ist?
Richtig, „älter noch als das prestigeträchtige Newport Jazzfestival“.
Aber wo bleibt denn „uns Albert“? Albert Mangelsdorff (1928-2005).
Oder das Dr. Hoch´sche Konservatorium?
Wir wissen es nicht, denn an dieser Stelle verschwimmt die Schrift unter die Aufforderung, ein Mini-Abo abzuschließen oder F.A.Z. Digital !14 Tage gratis lesen“.
Es reicht aber auch.
erstellt: 26.10.22
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