Billy Hart goes political

thecookers eventimageDass er das noch erleben muss…
Wenige Wochen nach seinem 85. Geburtstag, und nachdem er seit mehr als einem Dutzend Jahren mit dem Veteranen-Ensemble The Cookers (darin Eddie Henderson, Donald Harrison, George Cables u.a.) unterwegs ist, hat er einen vermutlich gut bezahlten Gig abgesagt.
Am Silvestertag war das Sextett für das Kennedy Center, pardon The Donald Trump and John F. Kennedy Memorial Center for the Performing Arts in Washington/DC gebucht.
Wie andere auch - beispielsweise die New Yorker Tanzkompanie Doug Varone oder die Folksängerin Kristy Lee - sind die Jazzmusiker mit der Namensänderung der renommierten Institution nicht einverstanden und begründen ihre Absage damit.
Wenngleich ihre Stellungnahme keine dezidierte Kritik am Center enthält.
„Jazz entstand aus dem Kampf und dem unermüdlichen Streben nach Freiheit: Freiheit des Denkens, der Meinungsäußerung und der uneingeschränkten menschlichen Stimme«, heisst es darin.
Auf Nachfrage der New York Times erklärt Billy Hart jedoch, die Absage hinge „evidently“/offensichtlich damit zusammen.
Ihre Aktion wurde postwendend quittiert vom jetzigen Leiter des Centers, dem aus seinen Tagen als US-Botschafter unter Trump I in Berlin berühmt-berüchtigten Richard Grenell, als „politischer Stunt“.

erstellt: 30.12.25
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