STEVE SMITH & VITAL INFORMATION One Great Night ****

01. Cat Walk (Steve Smith, Baron Browne, Gambale, Coster),02. Time Tunnel (Smith, Coster, Browne), 03. Interwoven Rhythms-Synchronous (Smith, Browne, Coster, Valentino), 04. Seven and a Half, 05. Kandha West (Smith), 06. The Trouble with (Valentino), 07. Interwoven Rhythms-Dialogue (Smith, Browne, Coster, Valentino),  08. The Closer (Coster, Browne, Smith),  09. Jimmy Jive (Coster),
DVD-Bonus-track: Positano (Valentino)

Steve Smith - dr, Vinny Valentino - g, Tom Coster - keyb, acc, Baron Browne - bg

rec. 09.11.2007
Q-Rious Music QRM 124-2; LC 12228

Vital Information war immer eine Genre-Band. Sie hat wenig erfunden und (viele Impulse) empfangen, ihr Repertoire ist sendimentierter Jazzrock. Vieles, was das Genre ausmacht, ist hier abgelagert: der Shuffle-Marsch („Cat Walk“), swing mit nicht-boppigen Themen, half time Groove („Time Tunnel“), Indisches (die Trommelsprache Konakol in track 3), pitch-bending synthesizer („Seven and a Half“), Funk („Khanda West“), drum-solo gegen riff (ebenfalls „Khanda West“), die seit Weather Report beliebte Akkordeon-Ballade („Positano“, nur auf DVD), das drum-Solo („Khanda West“), der Blues-Shuffle („Jimmy Jive“), dazu das ewige Durchschimmern von Genre-Größen wie Jaco Pastorius, Pat Martino, Billy Cobham and the likes.
cover-vital informationEs gibt keine Ausschlage nach unten (wie bei manchem deutschen Ensemble, das nach dem Durcheilen eines gedrechselten Themas erschöpft hinter dem Solisten zusammensinkt), aber auch keine nach oben, keine solistischen Glanzleistungen. Vital Information sind geprägt von einem Musikantentum, wie es vorzüglich zu den Präsentationen auf Musikmessen passt.
Und wer die Band auf dem s/w Video beobachtet, wird auch deren Spielspaß gewahr. Aber, mit kreativen Musikern sollten sie nicht verwechselt werden.
Vieles spielen die vier seit Jahren, das Programm läuft so durch, diese Aufnahme ist auch nicht mehr ganz frisch.
Und doch haben sie vor Jahren, unter ähnlichen Voraussetzungen, doch ein Quentchen  mehr Inspiration gezeigt, das war Ende der 90er Jahre mit Frank Gambale. Vermutlich lag der höhere Grad an Spannung an ihm, wohl aber auch daran, dass das Repertoire damals sich nicht ausschließlich auf Eigen-Kompositionen stützte; damals hatten sie Led Zeppelin, John Coltrane und Ornette Coleman mit an Bord.

erstellt: 07.09.12
©Michael Rüsenberg, 2012. Alle Rechte vorbehalten